Die Skulpturen der Künstlerin Tina Heuter sind Momentaufnahmen. Sie spiegeln Stimmungen, Gefühlswahrnehmungen, Gesellschaftskritik wider oder sind einfach Ausdruck einer bestimmten Situation. Durch die gekonnte Kombination aus Mimik, Gestik und Haltung, gelingt es der Künstlerin, ihre Plastiken Geschichten erzählen zu lassen.
Dabei ziehen uns die Figuren regelrecht in ihren Bann und werden zum Transporteur von Inhalten. Die persönliche Wahrnehmung der Künstlerin prägt dabei deutlich deren Werke, die trotz ihres jeweiligen individuellen Ausdrucks universellen Anspruch erheben dürfen und den Betrachter zur reflektierten Auseinandersetzung auffordern.
In den neueren Arbeiten beschäftigt sie sich mit dem Thema der Isolation.
Hier entstand eine ganze Werkgruppe unterschiedlich großer Skulpturen.
Neben der Bronze verwendet sie Materialien wie Beton, Stahl oder Papier und verleiht ihren Figuren damit einen ganz individuellen Ausdruck. Häufig unterstreicht sie mit der jeweiligen Wahl des verwendeten Materials den Ausdruck, den sie der Skulptur verleihen möchte. Insbesondere die Papierarbeiten weisen auf die Fragilität und Zerbrechlichkeit des menschlichen Daseins hin. Die Figuren von Tina Heuter lehnen oder hängen an Wänden, stehen unter Glasglocken oder baumeln von der Decke und bilden zudem in der Kombination mit Halogen einen eigenen Raum. Damit bricht die Künstlerin mit den Konventionen der klassischen Plastik. Sie zeigt uns, dass sowohl das Thema als auch die künstlerische Ausdrucksmöglichkeit der figürlichen Plastik unendlich ist.
Besonders charakteristisch für ihre Figuren sind die schmalen langgestreckten Körper, was durch die übergroßen Füße ganz besonders betont wird.
Dies kommt insbesondere bei den lebensgroßen Werken zur Geltung. Die Skulpturen zeigen mit ihren in die Länge gezogenen Körpern und der bewegten offenen Oberflächenstruktur eine „Verwandtschaft“ mit den Skulpturen Giacommettis - tragen aber immer die unverkennbare Handschrift der Bildhauerin Tina Heuter.