Manfred Binzers Arbeiten erinnern an die Farbfeldmalerei und den abstrakten Expressionismus in Amerika. Wie bereits Helen Frankenthaler malt Binzer in Farbschichten, durch die er das Bild wachsen lässt.
Seine Werke wirken luftig und leicht. Die transparenten Farben werden auf die weiße Leinwand geschüttet und gespritzt, sodass auch im vollendeten Werk die Bewegung der Ölfarbe auf dem Malgrund nachvollziehbar bleibt und beinahe den Eindruck vermittelt, als würde das Fließen nicht enden wollen. Das stets sichtbare Weiß der Malfläche bleibt dabei integrale und ganz entscheidende Koordinate im Raum.
Offene und kompakte, manchmal ineinander verwobene Formen, meist jedoch einfach übereinander liegend wie transparente Papiere oder Folien, schwimmen die Farben auf einem unbestimmt bleibenden, stets weißen Bildgrund. Binzers Arbeiten sind durch eine spontane Vorstellungskraft geprägt, bei der der Zufall durchaus mit bildbestimmend wirken darf.
Jeder neue Farbauftrag verändert die darunter liegende Farbe und damit das gesamte Werk, stellt einen neuen Status quo da, auf den es dann wiederum zu reagieren gilt. Malerische Flächen und grafische Kürzel finden auf der Leinwand zueinander und führen einen Dialog. Der Blick des Betrachters geht über die Vielschichtigkeit der Farbe und der Bewegung auf der Leinwand auf Wanderschaft und verliert sich in der Tiefe der entstandenen „Farblandschaften“.