Der Maler Johannes Geccelli wurde 1925 in Königsberg geboren. Er studierte an der Düsseldorfer Akademie. Seine Kommilitonen waren Otto Piene, Heinz Mack, Raimund Girke und Hans Salentin. Sein Professor Paul Binde übte großen Einfluss auf ihn aus und unterstützte ihn in seiner Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen von Raum, Figur, Licht, Zeit und Farbe, die sein Werk zeitlebens prägen sollten.

 

Geccelli, beeinflusst von der italienischen Avantgarde und Künstlern wie Alberto Giacometti und Giorgio Morandi widmete sich der Auflösung der menschlichen Figur im Farbraum. Seine Werke verkörpern eine einzigartige Synthese aus Spiritualität und Farbe, bei der die menschliche Präsenz oft nur durch subtile Farbschatten oder Vertikallinien angedeutet wird. Geccellis Arbeiten gehören zu den zentralen Positionen der deutschen Farbfeldmalerei und zeigen eine ausgeprägte Sensibilität für das Zusammenspiel von Fläche, Zeit und Farbe.

 

Er setzte die Figur in Relation zu der Fläche. Die filigrane Figur, die bereits nur noch aus senkrechten Strichen bestand, wurde unterbrochen durch andersfarbige, ebenfalls schmale, senkrechte Farbstriche. So löst sich die Figur in dem Farbkontinuum fast auf, ist kaum noch wahrnehmbar und wird erst wieder sichtbar, wenn man sich von dem Werk entfernt. Der Betrachter muss also selbst in Bewegung bleiben, um die Bewegung der Figur zu erkennen, um sie aus dem Farbraum heraus zu begreifen. Diese Figur steht in „sichtbarerer Abwesenheit“ und verschwindet in Johannes Geccellis Alterswerk gänzlich. Das Bild selbst wird zum autonomen Bild.

 

Es scheint, als würden die Werke von Johannes Geccelli von innen heraus strahlen. Unzählige Farben gehen kontinuierlich in einem kaum wahrnehmbaren Verlauf ineinander über. Dabei entfalten sich viele der Bilder vom Zentrum vertikal zum Rand hin, das Bild wird in zwei Hälften geteilt und bildet am Ende doch ein zusammenhängendes Ganzes.
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